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Systemischer Wandel in Zeiten von Covid-19

Systemischer Wandel in Zeiten von Covid-19

von Philip Stoll, fakt21, Bochum

Was jetzt? Immer noch: tief in das Alltagsleben der Menschen einschneidende Veränderungen. Jetzt müssen wir Masken tragen. Aber wofür ist diese Zeit wirklich da? Was könnte sie werden? Was könnte ich für dich sein? Was könnte ich für uns sein? Wie könnte ich in dieser Phase sein, die noch nie vorher so war, wie sie jetzt ist?

Diese Wochen mit Covid-19 bieten uns Einblicke in eine andere Gesellschaft und einen lebendigeren und gesünderen Planeten. Die Erde erlebt eine Stille: Die Systeme halten an. Industrien pausieren. Transport und Logistik stehen still. Die Menschen sind zu Hause. Wir stehen nur mit unseren engsten Beziehungen in Kontakt. Gesellschaften und ihr täglicher Konsum haben sich auf ihre Grundbedürfnissen konzentriert.

Dies stellt Gesellschaften in den meisten Ländern der Welt vor gefährliche Herausforderungen: Nahrungsmittelknappheit, Trinkwassermangel und Einkommensverluste, Überwachung.

Ganz zur gleichen Zeit sprüht in Europa der Frühling vor Lebendigkeit und Freude. In vielen Teilen der Welt können wir seit Wochen eine Wiederbelebung der natürlichen Sphären erleben. In China können wir den Himmel wieder sehen. In Deutschland ist das Firmament frei von Flugzeugen und unsere Wolken bilden wieder ihre natürlichen Formen, ohne dass Flugzeug umweltschädlichen Linien durch das Blau ziehen. In Bochum verbessert sich die Luft und die Stickstoffdioxid-Werte sinken – es riecht besser. Diese Zeit zeigt uns also eine unglaubliche gesellschaftliche Fähigkeit zur Veränderung: Wenn wir unser Leben drastisch ändern wollen, können wir es – innerhalb von Stunden.

Dennoch, während die Krise um die Welt geht, stellen viele Menschen Fragen darüber, wie Entscheidungen getroffen werden, nach welchen Ideen und Werten wir auf die Krise reagieren und wie weit unsere Maßnahmen für alle Bedürftigen Sinn ergeben. Besonders in Zeiten der Krise müssen weltweit die Reaktionen unserer Regierungen hinterfragt und kritisch beobachtet werden. Die Notwendigkeit, wachsam zu sein, um den rechtmäßigen Einsatz von Macht sicher zu stellen, die jetzt in den Händen von nun noch weniger Menschen liegt, als vor nur einem Monat, wird von wesentlicher Bedeutung sein. Wir müssen sicherstellen, dass die Mächte, die innerhalb dieser Wochen zur Zentralisierung des Managements von Gesundheitsversorgung, Regierungsführung und Überwachung übernommen wurden, so bald wie möglich vollständig an die Organisationen, Gemeinschaften, Gruppen und Einzelpersonen zurückgegeben werden, denen sie zustehen. Wenn dies sichergestellt ist, können wir von einem funktionierenden Nationalen Notstand ausgehen. Wenn irgendeine Macht bei denen bleibt, die sie in dieser verletzlichen Situation erlangt haben, müssen wir klar von Vertrauensbruch in unserer Demokratie sprechen. Amnesty International unterstreicht „das Recht auf Zugang zur Gesundheitsversorgung, das Recht auf Zugang zu Informationen, das Verbot der Diskriminierung bei der Erbringung medizinischer Dienstleistungen, die Freiheit von unfreiwilliger medizinischer Behandlung und andere wichtige Garantien“. Und weißt darauf hin, dass “Menschenrechtsverletzungen die Reaktion auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit behindern, anstatt sie zu erleichtern und beeinträchtigen deren Effizienz.” Das Health and Human Rights Journal, HHR, erklärt: „Angesichts wachsender öffentlicher Ängste, Verwirrung und Fehlinformationen sowie staatlicher Reaktionen, die Intoleranz, Diskriminierung und Ausgrenzung eher schüren als mildern, ist es entscheidend, einige wichtige Menschenrechtsgrundsätze darzulegen und die richtungsweisende Orientierung zu nutzen, die sie uns geben“.

Inmitten des Chaos dieser Zeit, das sich in harten Maßnahmen und Verhältnissen äußert, die viele Gesellschaften auf der ganzen Welt erleben, müssen wir die entscheidende Frage stellen, wie wir Angst und Verwirrung überwinden und Klarheit im Denken, Fühlen und Wollen finden können. Nur dann entstehen durch unser Handeln nicht weitere, große gesellschaftliche Wunden. Unser Handeln und unsere Reaktionen auf die Krise, mit der Covid-19 uns konfrontiert, müssen aus einer tieferen Quelle heraus entstehen, als das Denken und Wollen, das so viele der Herausforderungen hervorgebracht hat, denen unsere Zivilisation nun gegenübersteht.

Wie können wir unser Denken erneuern und die Quelle unseres Handelns vertiefen, um nicht nur zu reagieren, sondern von einem inneren Ort aus zu agieren, der Leben und Gesundheit schafft? Wie schaffen wir eine Gesundung unserer eng miteinander verbundenen gesellschaftlichen, natürlichen und menschlichen Ökosysteme? Aus einer solchen Perspektive ist diese Zeit voller Möglichkeiten. Wie kommen wir von der Angst zur Wahl-und Handlungsfreiheit? Und wie können wir unseren Geist öffnen, um frei zu denken und eine Gegenwart zu ermöglichen, die uns die richtigen Entscheidungen fällen lässt und Gesundheit und nachhaltige Entwicklung hervorbringt? Covid-19 bietet uns also wieder einen neuen Weg zur Erneuerung und Veränderung. Wie wollen wir uns die Welt neu vorstellen? Wie werden wir die Aktivitäten unserer Staaten, unseres eigenen Lebens, unserer Netzwerke, Gruppen und Familien in dieser Zeit der Reflexion betrachten?

Mai 4, 2020

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Philip Stoll,
Geschäftsführer, Bildungsreferent

 

 

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